Hinweis

Exemplare des Kirchenführers durch St. Jakobus finden Sie im Schriftenstand der Kirche.

Kirchenführer

Auch eine Dorfkirche verdient es näher betrachtet zu werden

 

Liebe Besucherin, lieber Besucher

wir begrüßen Sie in unserem Gotteshaus sehr herzlich. Sie haben wenigstens einige Minuten Zeit mitgebracht. Nun dürfen Sie in einer Bank Platz nehmen, um den Raum und die Stille auf sich wirken zu lassen.

Wir möchten Sie nun zu einem Rundgang durch die Kirche einladen. In dem Kirchenführer „Kurzer Führer durch St. Jakobus Seebronn“ wird das Innere der Kirche beschrieben. Die Seebronner Kirche wurde am Ende der Barockzeit (1755-60) erbaut.  Wie in jedem dem lebendigen Verkehr ausgesetzten Gebäude haben die Zeiten in dem Gotteshaus ihre Spuren hinterlassen, das Barockzeitalter ebenso wie das 19. und 20. Jahrhundert. Die freigelegten ornamentalen Malereien an der Decke und in den Fenstergewänden stammen aus der Zeit nach der Erbaung. Der Hochaltar und das Gehäuse der Orgel sind im neobarocken Stil gestaltet. Der Ambo und der Zelebrationsaltar aus der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) sind ein Werk des bekannten Steinbildhauers Elmar Dauchert von Oggelshausen am Federsee. Die barocke Zwiebelhaube auf dem Kirchturm wurde bei der jüngsten Renovation der Kirche (2001-05) erneuert.

Aus der örtlichen Kirchengeschichte

Seebronn und seine dem heiligen Jakobus d. Ä. geweihte Kapelle gehörte von alters her als Filiale zur Pfarrei St. Martin in Sülchen. Bei der ersten schriftlichen Erwähnung des Dorfes 1281 war „Sebrunnen“ schon über 500 Jahre alt und gehörte von Beginn an zur Pfarrkirche St. Martin in Sülchen. Als gegen Ende des 15. Jahrhunderts für die Bewohner der Stadt Rottenburg die Kirche am Marktplatz (heute Dom St. Martin) Pfarrkirche wurde, blieb für die Bevölkerung in den Filialorten Sülchen die Pfarrkirche, also auch für Seebronn. Bis 1780 waren die Stadtpfarrer von Rottenburg, welche die Seelsorge in Seebronn ihren Kaplänen oder Helfern übertrugen, die Pfarrer im Ort.

Nach der kirchlichen Verselbständigung am 16. März 1780 war Seebronn Kirchort mit eigenen Pfarrern bis 1973, als der letzte eigenständige Pfarrer Josef Strasser, der gleichzeitig Direktor der Bischöflichen Musikschule war, in den Ruhestand trat. Seit 1981, nach zweihundert Jahren, sind die Pfarrer der Rottenburger Dompfarrei St. Martin wieder verantwortliche Pfarrer in Seebronn.

Der Jakobusweg vor der Haustür

Die Lage der St. Jakobus Kapelle in Seebronn an einer alten Straße, die von Ulm über Tübingen und den Kniebispass nach Straßburg führte, lässt auch an Bezüge zur mittelalterlichen Jakobuswallfahrt denken. Die Kapelle und ihr Patrozinium weisen auf einen Weg, der nach Straßburg hinzielt, einen Sammlungs- und Ausgangspunkt alter Wallfahrtswege durch Frankreich nach Santiago de Compostella.

Man muss nicht auf dem Jakobusweg bis nach Spanien reisen, spirituelle Erfahrungen kann man auch vor der eigenen Haustür machen. Bis zum Haus des Apostels in Santiago de Compostella ist es zwar noch weit, aber das Ziel erscheint oft gegenwärtig und nah, wenn man den zahlreichen Spuren begegnet, die die Verehrung des Apostels Jakobus in vergangenen Jahrhunderten auch in unserer Region hinterlassen hat. Die heutigen Jakobuswege richten sich nach historischen Routen, verlaufen aber möglichst abseits der Hauptverkehrsadern (z.B. B28 und B28a) auf stillen Wan- derwegen, wo man in Ruhe und Entspannung eine innere Bereicherung findet. Viele Kirchen, Kapellen und Klöster säumen den Weg und laden zum Verweilen und zum Gebet ein.

Weiterführende Seite:

www.jakobswege-nach-burgund.de/Rottenburg-Thann